Startseite > Informationsportal > Psychische Erkrankungen im Alter
Seniorinnen und Senioren fällt es oft schwer, sich mitzuteilen, wenn sie psychische Probleme haben. Zu den Gründen zählen Scham sowie die Angst, nicht ernstgenommen oder gar für verrückt gehalten zu werden. Außerdem möchten viele Betroffene es vermeiden, ihr Umfeld mit ihren Beschwernissen zu belasten. Auf professionelle Hilfe wird meist ebenfalls verzichtet – auch wenn der Bedarf da ist. So haben verschiedene Studien bereits gezeigt, dass sich Menschen ab 65 Jahren nur sehr selten in psychotherapeutische Behandlung begeben.
Bei Senioren hängen psychische Störungen oft mit den Veränderungen und Herausforderungen zusammen, die mit dem Alter einhergehen. Zu ihnen gehören etwa der Übergang vom Berufsleben in die Rente, der Verlust des Partners oder des Freundes- und Bekanntenkreises, soziale Isolation oder auch zunehmende körperliche Beschwerden.
Um das geistig-seelische Wohlbefinden auch im höheren Lebensalter bestmöglich zu erhalten, ist es wichtig, dass Betroffene aktiv bleiben und sich nicht einsam und vergessen fühlen. Wie Senioren Kontakte zu anderen Menschen knüpfen und erfüllende Tätigkeiten für sich entdecken können, erfahren Sie in unserem Artikel „Einsamkeit im Alter“.
Mit dem Alter steigt nicht nur das Risiko körperlicher, sondern auch psychischer Erkrankungen. Bei Senioren sind folgende Krankheiten der Psyche am verbreitetsten:
Zu beachten ist, dass es manchmal schwer sein kann, zwischen natürlichen Alterserscheinungen und behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen zu unterscheiden. Umso wichtiger ist es, dass sich ältere Menschen nicht davor scheuen, offen über ihre geistig-seelische Gesundheit mit dem Hausarzt zu sprechen – gerade wenn etwas nicht ganz in Ordnung zu sein scheint. Gegebenenfalls überweist der Arzt dann den oder die Betroffene frühzeitig an einen Psychotherapeuten oder Psychiater. Grundsätzlich gilt: Je früher eine Behandlung beginnt, umso besser die Erfolgsaussichten.
Zeigen Senioren Anzeichen einer psychischen Erkrankung, kommt es nicht selten vor, dass das wohlmeinende Umfeld zu einer ärztlichen Untersuchung drängt. Dies kann schnell zu einer Konfliktsituation führen. Immerhin möchten Betroffene oft nicht wahrhaben, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Und schon gar nicht wollen sie sich sagen lassen, wann sie zum Arzt müssen. Taktgefühl und Einfühlungsvermögen sind hier gefragt. Als Angehöriger oder Pflegekraft sollten Sie zunächst einmal den Eindruck vermitteln, dass Sie immer ein offenes Ohr haben. Geben Sie dem älteren Menschen zu verstehen, dass Sie gern für ihn da sind, falls er über etwas sprechen möchte, was ihn bedrückt. Teilt sich dann der- oder diejenige mit, dann erklären Sie sachlich, warum gegebenenfalls eine ärztliche beziehungsweise psychotherapeutische Untersuchung ratsam ist. Bieten Sie der betroffenen Person auch an, sie dabei zu begleiten. Das kann sie zusätzlich darin bestärken, diesen wichtigen Schritt zu wagen. Ist eine Therapie eingeleitet, gilt es, den oder die Betroffene zu ermutigen, die Behandlung konsequent durchzuziehen und Geduld zu haben – auch wenn der Weg zum Erfolg lang erscheint. Hierbei ist es ebenfalls wichtig, sachlich zu argumentieren und nicht belehrend aufzutreten.
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