Startseite > Pflege > Professionelle Pflege – Ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen > Ambulante Pflege – Pflegedienste > Buurtzorg: flexible Pflege durch selbstorganisierte Teams
Buurtzorg („Nachbarschaftshilfe“) ist mit seinen rund 1.000 Pflegeteams der größte niederländische Anbieter für ambulante Pflege. Gegründet wurde der gemeinnützige Pflegedienst 2007 von Jos de Blok, einem Krankenpfleger aus Enschede. Sein modernes Pflegekonzept hat in Holland und zum Teil auch außerhalb inzwischen Vorbildcharakter. Es zeichnet sich durch eine unbürokratische, flexible Organisation aus, die ohne Leitungspositionen auskommt. Zudem wird die soziale Umgebung des hilfebedürftigen Menschen stärker und effizienter in die Pflege einbezogen.
Buurtzorg ist auch für Deutschland interessant, allein schon weil das Konzept helfen kann, den nahezu flächendeckenden Fachkräftemangel zu reduzieren. Mittlerweile hat das gemeinnützige Pflegemodell daher auch hierzulande Fuß gefasst: In Nordrhein-Westfalen und in Leipzig gibt es die ersten deutschen Buurtzorg-Teams.
Bei Buutzorg sind selbstorganisierte Teams von maximal zwölf Fachkräften für jeweils eine bestimmte Nachbarschaft zuständig. Dabei planen die Mitarbeiter ihre täglichen Touren und die Pflege der Kunden selbst. Auf eine Pflegedienstleitung wird verzichtet. Das spart Geld und Papierarbeit.
Einige deutsche Pflegedienste haben diese Organisationsstrukturen bereits übernommen, denn im Kampf gegen den Fachkräftemangel stellen sie einen guten Ansatz dar: Das Gehalt einer Pflegedienstleitung wird eingespart und kann auf die anderen Mitarbeiter verteilt werden. Das bedeutet höhere Löhne. Zudem haben die Mitarbeiter viel mehr Freiräume bei der Organisation und Gestaltung ihrer Tätigkeit – und somit mehr Spaß bei der Arbeit. Das alles macht den Arbeitsplatz attraktiver und zieht junge Menschen, die einen Beruf im Pflegebereich erwägen, stärker an.
Im Backoffice von Buurtzorg gibt es knapp 50 Mitarbeiter, die sich um die Abrechnung der Kunden und Teammitglieder kümmern. Die restliche Organisations- und Verwaltungsarbeit, zu der auch Arbeitszeiten- und Urlaubsplanung zählen, fällt den einzelnen Fachkräften der Pflegeteams zu.
Der Kunde wird nicht von mehreren Pflegekräften versorgt, die jeweils eine andere Aufgabe übernehmen. Stattdessen hat er nur eine feste Fachkraft, die ihn ganzheitlich betreut und zu der er eine persönliche Beziehung aufbauen kann. Die Pflegerin oder der Pfleger wohnt selbst in der Nachbarschaft, sodass sie oder er im Notfall schnell zur Stelle ist.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt von Buurtzorg: Die Mitarbeiter versuchen Menschen in der Umgebung des Pflegebedürftigen aktiv in die Pflege einzubinden. Sie bauen also eine Pflegeinfrastruktur im sozialen Umfeld des Kunden, die für mehr Flexibilität bei der Pflegeplanung sorgt und Ressourcen bei der professionellen Pflege freigibt. So kann vielleicht der in der Nähe wohnende Bruder an bestimmten Wochentagen und zu bestimmten Uhrzeiten einen Teil der Pflegeaufgaben übernehmen, und die Nachbarin kann hin und wieder mal für den Betroffenen miteinkaufen. Bei Bedarf zeigt die Pflegekraft Angehörigen oder Freunden des Kunden, wie sie bei der Pflege unterstützen können. Ziel ist nämlich auch, Selbstständigkeit sowie Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern.
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