Zystitisprophylaxe – So beugen Sie einer Blasenentzündung vor

Blasenentzündung (Zystitis) zählt zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im Alter. Gerade bei Seniorinnen und Senioren wird sie aber in vielen Fällen erst spät erkannt, da typische Symptome wie Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen oft ausbleiben. Eine Zystitis kann auch vorübergehend eine Harninkontinenz auslösen oder – falls bereits vorhanden – diese verstärken. 

Aus anatomischen Gründen ist das Zystitis-Risiko bei Frauen höher: Darmbakterien haben einen kürzeren Weg, um vom Anus in die Harnröhre zu gelangen. Die Anfälligkeit nimmt mit den Wechseljahren noch weiter zu, denn der Östrogenspiegel sinkt und die Schleimhaut der Blase wird dünner und trockener. Der natürliche Schutz lässt dadurch nach. Ist zudem der Beckenboden geschwächt, kann die Blase möglicherweise nicht vollständig entleert werden. Der zurückbleibende Restharn ist ein idealer Nährboden für Keime.  
Auch bei Männern nimmt das Infektionsrisiko mit dem Alter zu. Die Prostata vergrößert sich oft und engt die Harnröhre ein oder drückt gegen die Harnblase, was die Entleerung erschwert.  

Zystitisprophylaxe

So lässt sich einer Zystitis vorbeugen

  • Als pflegender Angehöriger oder Pflegekraft sollten Sie dafür sorgen, dass der ältere Mensch ausreichend trinkt. Empfehlenswert sind mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Durch größere Trinkmengen und häufigeres Wasserlassen werden Bakterien in der Blase regelmäßig herausgespült.
     
  • Für Frauen gilt: Beim Säubern nach dem Stuhlgang sollte vermieden werden, vom Anus in Richtung der Scheide zu wischen, damit keine Darmbakterien in die Harnröhre gelangen. 

  • Bei der Intimhygiene sollten am besten weder Seife noch Waschlotionen verwendet werden, denn diese können die natürliche Schutzschicht der Haut stören sowie die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen. Dadurch wird das Risiko einer Harnweginfektion erhöht. Auf Intimsprays ist grundsätzlich zu verzichten.  

  • Betroffene sollten immer frische Unterwäsche tragen, am besten aus Baumwolle. Kunstfasern und Kunststoffe sind zu vermeiden. Die Unterwäsche sollte täglich gewechselt und bei 60 bis 90 Grad gewaschen werden. Sie darf nicht zu eng anliegen, damit sie den Intimbereich nicht reizt und keine Darmerreger in die Harnwege bringt.  

  • Achten Sie darauf, dass der oder die Pflegebedürftige nicht unterkühlt ist. Ist der Körper Kälte ausgesetzt, werden die Abwehrkräfte geschwächt und das Risiko einer Harnweginfektion steigt. Daher sollten etwa die Füße immer warmgehalten und das Sitzen auf kaltem Untergrund vermieden werden.   

  • Ist der ältere Mensch noch sexuell aktiv, sollte auf die Wahl der Verhütungsmittel geachtet werden. Diaphragmen, Spiralen und spermienabtötende Mittel können Blasenentzündungen begünstigen („Flitterwochen-Blasenentzündung“). Eine risikofreie Alternative stellen Kondome dar. 

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