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Ein Urostoma wird angelegt, wenn die natürliche Urinausscheidung gestört oder gar nicht möglich ist. Dafür kann es folgende Gründe geben:
Aktuell werden in Deutschland vornehmlich das Ileum-Conduit und die Harnleiter-Hautfistel (TUUC) angelegt. Es handelt sich dabei um nichtkontinente Stomaarten. Daneben existieren noch das Mirofanoff-Stoma und der Mainz Pouch I – beide sind kontinente Formen.
Bei dieser Stoma-Art schneidet der Chirurg ein Stück des Dünndarms vom restlichen Darm heraus. Anschließend näht er beide Harnleiter in dieses Darmstück ein. Das eine Ende des Darmstücks wird dann verschlossen, das andere Ende wird mit einer Öffnung in der Bauchdecke verbunden. Der Harn wird über diesen stillgelegten Darmteil ausgeleitet und fließt in einen Stomabeutel.
Nach der Operation wird das Stoma mit einem dünnen Katheter (Splint) geschient, damit die Nähte gut verheilen und der Urin leicht abließen kann. Sobald die Wunden abgeheilt sind, wird er wieder entfernt.
Bei der Harnleiter-Hautfistel verbindet der Arzt den kürzeren und den längeren Harnleiter in der Bauchhöhle miteinander und leitet den längeren durch eine Öffnung in der Bauchdecke nach außen. Auch hier wird oft ein dünner Katheter angelegt, da die Hautfistel dazu neigt, zu vernarben und sich zu verengen. Dieser Katheter ist in den meisten Fällen dauerhaft nötig und muss in regelmäßigen Abständen von einem Urologen gewechselt werden.
Beim Mitrofanoff-Stoma entfernt der Arzt entweder den Blinddarm oder ein Stück vom Dünndarm. Das herausgeschnittene Darmstück setzt er dann als Verbindung zwischen der Harnblase und einer Öffnung in der Bauchdecke ein, über die der Harn ausgeschieden wird. Ein Klappenmechanismus verhindert, dass der Urin unkontrolliert herausfließt. Die Kontinenz bleibt somit erhalten.
Beim Mainz-Pouch handelt es sich um eine Ersatzblase, die der Chirurg aus Teilen des Dick- und des Dünndarms in der Bauchhöhle fertigt. Diese Gewebetasche fasst zwischen 300 und 600 Millilitern Harn und wird durch den Blinddarm oder ein Dünndarmstück mit dem Bauchnabel verbunden. Der Urin fließt über einen in den Nabel eingeführten Katheter ab. Die Kontinenz bleibt dabei bestehen, allerdings können Betroffene keinen Harndrang verspüren. Sie müssen den Pouch alle vier bis sechs Stunden mittels eines Einmalkatheters entleeren. In den ersten Monaten nach der Operation muss dies sogar alle drei bis vier Stunden geschehen – auch nachts. Wichtig ist, dass die Ersatzblase ganz geleert wird, andernfalls kann sie sich entzünden.
Grundsätzlich können Sie mit einem Urostoma ein ganz normales Leben führen. Zu beachten ist allerdings, dass dieses Stoma sehr sorgfältige Pflege erfordert, da es sonst leicht zu Infektionen kommen kann.
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