Startseite > Themen des Monats > Demenzprävention: Das müssen Sie beachten
In Deutschland erkrankt alle 100 Sekunden ein Mensch an Demenz. Derzeit leben hierzulande rund 1,6 Millionen Personen, die an der Gehirnkrankheit leiden. In zwei Dritteln der Fälle handelt es sich dabei um eine Alzheimer-Demenz. Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen wird in den nächsten Jahrzehnten erheblich zunehmen: Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Demenz-Patienten in Deutschland etwa 2,1 Millionen betragen. Nach wie vor ist Demenz nicht heilbar, eine Therapie kann den Verlauf nur verzögern. Es gibt jedoch verschiedene prophylaktische Maßnahmen, die zu empfehlen sind.
Was es beim Thema Demenzprävention zu beachten gilt, erfahren wir von Prof. Dr. Richard Dodel, Leiter des Geriatriezentrums Haus Berge der Universität Essen.
Für die häufigste Demenzform, die Alzheimer-Krankheit, gibt es im Wesentlichen zwölf Risikofaktoren:
Aus einer kürzlich durchgeführten Studie geht hervor, dass eine Senkung dieser Risikofaktoren bis zu 40 Prozent der Alzheimer-Erkrankungen verhindern könnte.
Personen, die sich an einer mediterranen Ernährung (wenig Fleisch und Milchprodukte, viel Obst, Gemüse und Fisch) orientieren, haben weniger Gefäß-Risikofaktoren, die Blutzuckerwerte und Insulinkonzentrationen sind reduziert. Oxidativer Stress und Entzündungen sind deutlich seltener nachweisbar. Damit wird auch das Demenz-Risiko verringert.
Rauchen und übermäßiger Alkoholgenuss gehören zu den Risikofaktoren für eine Demenzentwicklung. Heutzutage geht man davon aus, dass zum Beispiel 0,1 bis 0,2 Liter Wein am Tag akzeptabel sind und das Risiko nicht erhöhen. Die Datenlage zu einer „protektiven“ Wirkung von Alkohol in niedrigen Dosen ist uneinheitlich, sodass eine abschließende Empfehlung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich ist.
Oft geht eine depressive Verstimmung einer Demenz voraus: Bei etwa der Hälfte der Personen mit Demenz ist eine Depression bereits 24 Monate vor dem Krankheitsbeginn nachweisbar.
Schlaf ist ein wichtiger Baustein für ein gesundes Gehirn. Es konnte gezeigt werden, dass bestimmte Schlafstörungen zu einer Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit führen. Anhaltende Schlafprobleme sollten unbedingt behandelt werden.
Sportliche Aktivität reduziert das Risiko deutlich. Derzeit wird eine körperliche Aktivität von mindestens 2 mal 30 Minuten pro Woche empfohlen. Auch hier gilt, mehr ist besser. In jedem Stadium der Demenz führt körperliche Aktivität zu einer Verbesserung. Darüber hinaus führt körperliche Bewegung zur Verbesserung des Gleichgewichts, zur Reduzierung von Stürzen, zur Verbesserung der Stimmung, zur Erhöhung der Lebenserwartung und zu einer Verbesserung der muskulären Funktion.
Ja, soziale Isolation ist ebenfalls ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz. Dieser kommt besonders oft im Alter zum Tragen, denn Seniorinnen und Senioren haben durchschnittlich deutlich weniger Kontakte als junge Menschen: Während 30-Jährige täglich etwa 20 bis 25 Kontakte haben, sind es bei 80-Jährigen lediglich 6 bis 8 Kontakte pro Tag.
Der Tipp des Experten: Treiben Sie Sport, ernähren Sie sich ausgewogen, trainieren Sie regelmäßig ihr Gehirn, nutzen Sie gemeinsame Treffen und erfreuen Sie sich am Leben – dann bleibt die Demenz ganz weit entfernt.
Weiterführende Informationen: Erfahren mehr zum Thema Demenz in unserem ausführlichen Dossier sowie in unserem Artikel „Pflege bei Demenz“. Lesen Sie auch unsere Interviews aus den Monaten Mai und September, in denen ebenfalls Demenz das Thema des Monats war.
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