Hilfe von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft

Im Dezember 2019 konnte die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ihr 30-jähriges Jubiläum feiern. Sie wurde 1989 von Angehörigen demenzerkrankter Menschen und engagierten Profis aus verschiedenen Bereichen gegründet, um die Situation für Menschen mit Demenz zu verbessern. Inzwischen ist sie Dachverband von aktuell 136 örtlichen Alzheimer-Gesellschaften und Landesverbänden. Auch wenn sich seit damals viel getan hat, was zum Beispiel die Diagnostik oder das Wissen in der Bevölkerung angeht, gibt es doch noch viel zu tun. Eine bessere Teilhabe von Menschen mit Demenz, die Aufklärung der Bevölkerung, die Interessenvertretung gegenüber der Politik sowie die Förderung der Demenz-Forschung sind Ziele der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, klärt auf über wichtige Fragen rund um die Pflege demenziell veränderter Menschen und sagt uns, wie ihre Organisation Betroffenen weiterhilft. 

Frau Jansen, wie viele demenzerkrankte Menschen gibt es aktuell in Deutschland?

Die Zahl von Menschen mit Demenz ist mit zunehmender Lebenserwartung stark gestiegen und beträgt aktuell etwa 1,7 Millionen. Begleitung und Pflege leisten nach wie vor zu großen Teilen die Angehörigen. Sie benötigen unsere Unterstützung, engagieren sich zum Teil aber auch sehr aktiv in Angehörigengruppen und der Selbsthilfe.  

Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft 

Wo finden Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Unterstützungsangebote?

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen finden heutzutage eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten, seien es Entlastungsangebote durch ehrenamtliche Helferinnen, zum Beispiel von den Alzheimer-Gesellschaften, professionelle Pflege durch ambulante Dienste, Tagespflegeeinrichtungen oder Heime mit speziellen Konzepten für Menschen mit Demenz. Leider gibt es nicht alle Angebote in ausreichender Zahl und guter Qualität an allen Orten. So ist es in ländlichen Räumen häufig schwieriger, ein adäquates Angebot zu finden. Informationen über die Angebote geben örtliche Alzheimer-Gesellschaften sowie Pflegestützpunkte. 

Finden Sie die Pflegeleistungen, die Demenzerkrankten zustehen, angemessen?

Die Leistungen der Pflegeversicherung wurden vor wenigen Jahren durch die Pflegestärkungsgesetze auf die Bedürfnisse von Demenzerkrankten angepasst. Das ist zu begrüßen. Allerdings sind die Leistungen der Pflegeversicherung gedeckelt und deshalb sind – trotz dieses Sozialversicherungszweiges, den nur wenige andere Länder haben – Zuzahlungen erforderlich. Insbesondere in den Heimen sind diese Zuzahlungen in den letzten Jahren stark gestiegen, sodass unserer Meinung nach der Gesetzgeber hier eine Begrenzung einführen muss.  

Wie kann die Deutsche Alzheimer Gesellschaft Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen weiterhelfen?

Die örtlichen Alzheimer-Gesellschaften bieten vielfältige Hilfen für Menschen mit Demenz und besonders für ihre Angehörigen an. Dazu gehören persönliche Beratung, Schulungen, Selbsthilfegruppen, Betreuungs- und Entlastungsdienste, an manchen Orten auch gesellige Veranstaltungen wie Tanz-Cafés oder betreute Urlaube. Beim bundesweiten Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft erhalten Ratsuchende von Montag bis Freitag – falls gewünscht auch anonym – Beratung durch ein multiprofessionelles Team. 

Bieten Sie auch Kontaktdaten von Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen an?

Auf unserer Internetseite www.deutsche-alzheimer.de  finden Menschen mit Demenz und Angehörige Anlaufstellen vor Ort sowie vielfältige Informationen zum Thema Demenz, aber auch Foren zum gemeinsamen Austausch. Auf der Internetseite www.demenz-und-migration.de gibt es Informationen in türkischer, polnischer und russischer Sprache. 

Wie belastet die aktuelle Situation mit dem Corona-Virus Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen?

Am Alzheimer-Telefon haben wir zurzeit viele Anrufe von verzweifelten Angehörigen. Wer zu Hause pflegt, ist auf sich allein gestellt, weil Tagespflegen und andere Betreuungsangebote geschlossen sind. Andere sind in Sorge um ihre demenzerkrankten Angehörigen im Heim, die dort von Besuchen abgeschottet sind. Wir haben deshalb auf unserer Internetseite einen Extra-Bereich mit vielfältigen Informationen und Tipps rund um Demenz und Corona eingerichtet. Dort findet man auch eine Übersicht über die Maßnahmen, die wir zur Unterstützung für diese Personengruppe von der Politik fordern.  

Der Tipp der Expertin:
Nach der Diagnose einer Demenz ist es wichtig, sich über den Krankheitsverlauf zu informieren und sich rechtzeitig Hilfe und Unterstützung zu holen. Auf der Internetseite www.deutsche-alzheimer.de finden Sie Ansprechpartner vor Ort und viele nützliche Informationen. Persönlichen Rat geben die Berater*innen am Alzheimer-Telefon unter 030/259 37 95 14.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist sicherlich eine der Adressen, wenn es um Alzheimer und andere Formen der Demenz geht. Neben Aufklärung und Lobbyarbeit steht die Beratung von Betroffenen und Angehörigen im Mittelpunkt. Wenn Sie einen kompakten Überblick über die Krankheit sowie die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz bekommen wollen, lesen Sie auch hier in unserem Informationspoartal. Wertvolle Tipps zu Pflegemaßnahmen finden Sie unter anderem hier.

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