Medikamente richtig lagern

Das Wichtigste in Kürze:

  • Medikamente müssen immer an einem trockenen und dunklen Ort aufbewahrt werden. Sie dürfen für Kinder nicht zugänglich sein.
  • Kühlpflichtige Arzneimittel sind im Kühlschrank zu lagern – allerdings nicht an der Rückwand oder in der Tür.
  • Für nichtkühlpflichtige Medikamente sind in der Regel Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad ideal.
  • Räume mit hohen Schwankungen in der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit wie Bad oder Küche sind wenig geeignet zur Aufbewahrung von Medikamenten.
  • Für einen längeren Transport von Arzneien in heißen Temperaturen empfiehlt sich eine Isolier- oder Kühltasche.
  • Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums oder nach längerer Lagerung an einem ungeeigneten Ort sollten Medikamente nicht mehr angewendet werden.  

Arzneimittel sind empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Wärme, Kälte, Feuchtigkeit oder Licht. Daher ist es wichtig, Medikamente richtig zu lagern, sodass sie ihre Wirkung nicht verlieren. Zudem dürfen die Arzneimittel nicht für Kinder zugänglich sein.  

Trocken, dunkel und sicher aufbewahren

Grundsätzlich gilt: Medikamente sind immer trocken und dunkel zu lagern. Manche Arzneien, wie zum Beispiel Insulin oder bestimmte Augentropfen, sind kühlpflichtig (2-8 °C) und müssen daher im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie sollten dabei nicht an der Rückwand liegen, da es dort so kalt werden kann, dass sie einfrieren. Nach einem Einfrieren sind Medikamente oft nicht mehr anwendbar. Die Kühlschranktür ist ebenfalls kein guter Aufbewahrungsort für die Arzneien, weil dort die Temperatur durch das Öffnen und Schließen Schwankungen unterworfen ist.

Bei nichtkühlpflichtigen Medikamenten weist der Beipackzettel oft an, dass man sie „nicht über 25 °C“ lagern soll. In solchen Fällen ist eine Temperatur von 15 bis 25 Grad ideal. Zu kühl sollte der Lagerungsort nicht sein, denn sonst besteht die Gefahr von Auskristallisierung und Geschmacksveränderung bis hin zum Verlust der Wirkung.

In Haushalten mit Kindern ist der Medizinschrank idealerweise abschließbar. Andernfalls müssen Sie eine andere Lösung finden, damit die Arzneimittel für die Kinder unerreichbar sind.

Tipp:
Bewahren Sie die Arzneimittel zusammen mit dem Beipackzettel in ihren Umkartons auf. In Ihnen sind sie besser geschützt vor äußeren Einflüssen. Und der Beipackzettel ist immer zur Hand, wenn Sie eine wichtige Information nachlesen möchten. 

Medikamente Pflege

Nicht im Badezimmer oder in der Küche lagern

Sie sollten Ihre Medikamente nicht im Badezimmer aufbewahren, denn dort können die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit durch die Nutzung von Dusche und Badewanne zu hoch für sie werden. Auch die Küche eignet sich nicht optimal, da die heißen Dämpfe beim Kochen ebenfalls den Arzneien schaden können.

Die Medikamente sollten am besten im dunkelsten und trockensten Raum gelagert werden. Oft ist dies entweder der Flur oder das Schlafzimmer. Alternativ kann auch ein trockener Keller als Aufbewahrungsort dienen – insbesondere bei sommerlicher Hitze zu empfehlen. Nachteil: Die Medikamente sind nicht griffbereit, und es kann leichter passieren, dass Sie eine Einnahme vergessen.  

Tipp:
Bei (Verdacht auf) Vergiftung, beispielsweise aufgrund von falscher Einnahme eines Medikaments, können Sie die Giftzentrale anrufen. Sie gibt ihnen Rat und Auskunft. Eine Liste der Giftzentralen und ihrer Rufnummern finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.  
Achtung: Bei ernsten Vergiftungserscheinungen wie etwa Kreislaufversagen oder Bewusstlosigkeit sollte sofort der Notruf (112) gewählt werden – man darf hier auf keinen Fall Zeit damit verlieren, zunächst einmal die Giftzentrale zu kontaktieren. 

Transport: am besten in einer Isolier- oder Kühltasche

Für den Transport von Medikamenten gilt: Man muss aufpassen, dass sie unterwegs nicht direkter Sonneneinstrahlung und großer Hitze ausgesetzt werden. Bei längeren Autofahrten in heißen Temperaturen sollten Sie die Arzneimittel am besten in einer Isoliertasche oder – im Falle von kühlpflichtigen Arzneien – in einer Kühltasche halten.

Falls Sie eine Kühltasche nutzen, sollten Sie darauf achten, dass die Medikamente nicht mit dem Kühlakku in direkten Kontakt kommen, denn dann können sie gefrieren. Haben Sie keine Isolier- oder Kühltasche zur Hand, sollten Sie die Medikamente an der kühlsten Stelle verstauen: im Fußraum oder auf dem Boden des Kofferraums. Auf keinen Fall sollten Sie die Medikamente auf das Armaturenbrett legen, denn hier können bei Hitze die Temperaturen auf bis zu 70 Grad Celsius ansteigen. Auch das Handschuhfach eignet sich im Sommer nicht zur Aufbewahrung, da es in ihm ebenfalls sehr heiß werden kann.   

Falsche Lagerung: Das müssen Sie wissen

Ein Medikament, das nicht über 25 Grad gelagert werden soll, kann eine kurze Autofahrt bei Hitze locker überstehen. Eine geringfügige Überschreitung der Wärmegrenze hält das Medikament in der Regel sogar ein paar Tage aus. Doch nach längerer Lagerung an einem ungeeigneten Ort sollten Sie davon ausgehen, dass das Arzneimittel nicht mehr anwendbar ist. Gleiches gilt auch bei Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Beachten Sie dabei, dass man einem Medikament oft nicht ansehen kann, ob es bereits verdorben ist. In manchen Fällen gibt es aber auch klare Anzeichen, dass es nicht mehr angewendet werden darf. Zu ihnen zählen: 

  • Verfärbungen oder Risse bei Tabletten 
  • Verfärbungen, Trübungen oder Flocken bei flüssigen Arzneimitteln 
  • Aufgeblähte Packungen 
  • Ungewöhnlicher Geruch 
Medikamente Pflege

Weiterführende Informationen

Lesen Sie auch unsere Experten-Interviews zum Thema „Medikamente“ aus unserem Themenmonat November. In Ihnen finden Sie viele nützliche Informationen, Hinweise und Tipps rund um Arzneimittel und Medikationsrisiken. Darüber hinaus erfahren Sie Wissenswertes über das E-Rezept, das bald eingeführt wird. 

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