Pflegeleistungen für privat Versicherte - Die Pflegepflichtversicherung

Pflegeleistungen für privat Versicherte - Die Pflegepflicht- versicherung

Das Wichtigste in Kürze:

  • Eine private Pflegeversicherung ist zwingend vorgeschrieben, wenn Sie bereits eine private Krankenversicherung haben.
  • Die Leistungen für die Pflege entsprechen mindestens dem Basisangebot der gesetzlich Versicherten.
  • Die Pflegeversicherung übernimmt immer nur einen Teil der notwendigen Pflegekosten, die Differenz kann aber durch Zusatzversicherungen ausgeglichen werden. Gelingt dies nicht und ist kein eigenes Vermögen vorhanden, übernimmt das Sozialamt die zusätzlichen Kosten.

Privatversichert? Das müssen Sie zur Pflege wissen!

Privatversichert? Das müssen Sie zur Pflege wissen!

Gesetzlich Versicherte sind automatisch auch Pflegeversicherte. Wer eine private Krankenversicherung abgeschlossen hat, muss jedoch zusätzlich eine private Pflegeversicherung abschließen, um bei eintretender Pflegebedürftigkeit Leistungsansprüche zu haben. Es handelt sich dabei um eine Pflichtversicherung mit Freiheit bei der Wahl des Anbieters. Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Leistungen Ihnen zustehen, wenn Sie eine private Pflegeversicherung haben. 
Feststellung der Pflegebedürftigkeit bei privat versicherten durch medicproof

Gesetzlich Versicherte sind automatisch auch Pflegeversicherte. Wer eine private Krankenversicherung abgeschlossen hat, muss jedoch zusätzlich eine private Pflegeversicherung abschließen, um bei eintretender Pflegebedürftigkeit Leistungsansprüche zu haben. Es handelt sich dabei um eine Pflichtversicherung mit Freiheit bei der Wahl des Anbieters. Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Leistungen Ihnen zustehen, wenn Sie eine private Pflegeversicherung haben. 

Was muss ich bei plötzlicher Pflegebedürftigkeit tun?

medicproof pflegebedürftigkeit feststellung
Bei plötzlich eintretender Pflegebedürftigkeit müssen Sie sich umgehend mit Ihrem Versicherer in Verbindung setzen. In der Regel erfolgt dies, indem Sie einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung stellen. Ihr Versicherer muss nun innerhalb von zwei Wochen eine kostenfreie Pflegeberatung für Sie ermöglichen. Dazu ist er gesetzlich verpflichtet. Je nach Wunsch besucht Sie ein Berater dazu persönlich oder bietet eine telefonische Beratung an.

Die private Pflegeversicherung arbeitet mit Medicproof zusammen. Dabei handelt es sich um einen Gutachterdienst, der ermittelt, ob und in welchem Umfang Sie pflegebedürftig sind. Es werden sowohl körperliche als auch psychische und geistige Beeinträchtigungen berücksichtigt. Das Gutachten entscheidet darüber, ob Sie Leistungen erhalten und auf welche Leistungen Sie Anspruch haben. Der Versicherer hat 25 Tage Zeit für eine Entscheidung unter Berücksichtigung des Gutachtens.

Gesetzlich Versicherte sind automatisch auch Pflegeversicherte. Wer eine private Krankenversicherung abgeschlossen hat, muss jedoch zusätzlich eine private Pflegeversicherung abschließen, um bei eintretender Pflegebedürftigkeit Leistungsansprüche zu haben. Es handelt sich dabei um eine Pflichtversicherung mit Freiheit bei der Wahl des Anbieters. Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Leistungen Ihnen zustehen, wenn Sie eine private Pflegeversicherung haben. 

Info: Medicproof, Tochtergesellschaft des Verbandes der privaten Krankenversicherungen, übernimmt die Aufgaben, die der Medizinische Dienst der Krankenversicherung bei den gesetzlich Versicherten anbietet. Dazu gehört die Begutachtung des Pflegebedürftigen, die Empfehlung für notwendige Pflegeleistungen und die Bestimmung des Pflegegrades anhand eines Punktesystems. 

Welche Leistungen und in welchem Umfang Ihnen zustehen, hängt davon ab, welchen der fünf Pflegegrade (ehemals Pflegestufen) Sie erhalten. Je höher er ist, desto mehr Leistungen können Sie abrufen.

Tipp: Sie können gegen die Erteilung des Pflegegrads Widerspruch einlegen, wenn er Ihnen zu niedrig erscheint. Tun Sie das auf jeden Fall dann, wenn Sie Pflegeleistungen benötigen, die Ihnen mit einem geringeren Pflegegrad nicht zuerkannt werden. 

Video: Wie kommt mein Pflegegrad zustande?

Video: Wie bereite ich mich auf die Begutachtung vor?

Welche Leistungen übernimmt die private Pflichtversicherung?

Die private Pflegeversicherung ist, wie auch die gesetzliche, eine Art Teilkasko-Versicherung. Das bedeutet, dass nicht alle notwendigen Pflegeleistungen von ihr übernommen werden. Entsteht eine Differenz, muss diese privat ausgeglichen werden.

Haben Sie keine private Pflegezusatzversicherung und sind Sie auch nicht leistungsfähig, können Sie einen Antrag auf Übernahme der Pflegekosten durch das Sozialamt stellen. Es prüft Ihre Vermögenswerte und die Unterhaltspflicht Ihrer Angehörigen und übernimmt die Kosten, wenn es kein verwertbares Vermögen gibt . So müssen Sie auf die notwendige Pflege nicht verzichten. In einigen Fällen ist übrigens auch die private Krankenversicherung zuständig. Dies gilt beispielsweise für ärztlich verordnete Rollstühle.

Tipp: Sorgen Sie rechtzeitig vor und schließen Sie eine private Pflegezusatzversicherung ab. Sie kommt für Leistungen auf, die Sie selbst bezahlen müssten, und ergänzt dadurch die private Pflegeversicherung sinnvoll.  

Wie komme ich an die Leistungen?

Grundsätzlich müssen Sie die Leistungen bei der Pflegekasse beantragen. Je nachdem, wie das Medicproof-Gutachten ausgefallen ist, haben Sie Anspruch auf unterschiedliche Leistungen der Pflege. Dazu gehören: 

  • Pflegehilfsmittel, wie zum Beispiel Pflegebetten, Betteinlagen oder Notrufsysteme 
  • Zuschüsse für barrierefreie Maßnahmen von bis zu 4.000 Euro pro Person
  • Verhinderungspflege 
  • Kurzzeitpflege 
  • Langzeitpflege 
  • Angebote zur Unterstützung im Alltag 
  • Häusliche Pflege durch Angehörige 
  • Häusliche Pflege durch ambulante Pflegedienste 
  • Vollstationäre Pflege  
  • Teilstationäre Pflege  
  • Pflegesachleistungen 

Info: Sofern Sie keinen Pflegegrad haben, nach einem Krankenhausaufenthalt aber vorübergehend Pflege benötigen, haben Sie trotzdem Anspruch auf häusliche Krankenpflege oder eine Haushaltshilfe. Hier ist allerdings die private Krankenversicherung der richtige Ansprechpartner. 

Was gibt es für weitere Besonderheiten für Privatversicherte?

Für die private Pflegeversicherung gilt, dass Sie bei Abschluss der Versicherung selbst entscheiden, welche Leistungen Ihnen in der Pflege wichtig sind. Das bedeutet: Falls das Thema Pflege keine besonders große Rolle für Sie spielt, können Sie lediglich den Basistarif wählen. Dieser ist seit dem 1. Januar 2009 gesetzlich vorgeschrieben und gewährleistet einen Versicherungsschutz, der mit der gesetzlichen Versicherung vergleichbar ist.  

Zu diesem Basistarif kommen weitere, frei wählbare Tarife, die zusätzliche Pflegeleistungen beinhalten. Dazu gehören:

  • Leistungen für privat versicherte Demenzkranke
  • Private Pflegezusatzversicherung
  • Leistungen der Pflegetagegeld-versicherung
  • Leistungen der Pflegekostenversicherung

Leistungen für Demenzkranke mit privater Versicherung

Demenzkranke erhalten grundsätzlich zunächst einmal die Basisleistungen der Pflege, die auch gesetzlich Versicherten zustehen. Darüber hinaus ist es möglich, schriftliche Vereinbarungen mit der privaten Versicherung zu treffen, um weitere Leistungen erhalten zu können. Dies muss jedoch schon vor dem Auftritt einer Demenzerkrankung geschehen.

Zusätzliche Absicherung im Pflegefall

Dabei handelt es sich um die schon erwähnte Pflegezusatzversicherung, aber auch um eine Pflegetagegeldversicherung oder eine Pflegekostenversicherung. Je nach benötigter Pflege können die Leistungen, die eine private Pflegeversicherung übernimmt, sinnvoll ergänzt werden.

Info: Je früher die private Pflegeversicherung abgeschlossen wurde, desto günstiger sind die jeweiligen Tarife. Kinder können bei Bedarf auch eine Pflegezusatzversicherung für ihre Eltern abschließen, wenn diese nicht bereit dazu sind, die Kinder das finanzielle Risiko der Pflege jedoch mindern wollen. Die Pflegebedürftigkeit darf dann aber noch nicht eingetreten sein.

Bei Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung erhalten Pflegebedürftige ein Pflegetagegeld, das die Differenz zwischen den Leistungen der Pflegekasse und dem selbst gezahlten Anteil überbrücken kann. Die von der Versicherung gezahlte Summe ist unabhängig von den tatsächlichen Pflegekosten und wird wie bei Vertragsschluss vereinbart ausgezahlt. 

Tipp: Die zusätzliche Absicherung kann auch staatlich gefördert werden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit.

Eine Pflegekostenversicherung hingegen knüpft direkt an die Leistungen der Pflegeversicherung an. Zusammen mit dem Pflegetagegeld sind die Pflegekosten im Idealfall komplett abgedeckt. Prüfen Sie in jedem Fall, welche Leistungen hier vereinbart wurden.

Tipp: Wenn Sie eine private Pflegeversicherung haben, schauen Sie sich die Allgemeinen Versicherungsbedingungen und den gewählten Versicherungstarif genau an. Falls Sie die private Pflegeversicherung vor vielen Jahren abgeschlossen haben, können sich darin Bestimmungen „verstecken“, die Ihnen heute bei der Pflege zugutekommen.

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